können Bilder trösten?


oder 


Warum mir die letzten Bilder meines Katers so viel bedeuten


Es sind die letzten Bilder meines über alles geliebten Katers, der mit mir 16 Jahre lang unter einem Dach gelebt hat. Der sein Leben mit mir geteilt hat oder wohl eher ich mit ihm. An diesem letzten Tag seines Lebens habe ich schon am Morgen gespürt, dass er nur noch einige Stunden leben würde. Ich wollte ursprünglich aus purer Verzweiflung mit meiner Kamera noch einige letzte Fotos von ihm als Erinnerung festhalten. Weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie es plötzlich ohne ihn sein würde. Ich wollte ihn nicht loslassen.


So viele Bilder gibt es von ihm, als junges Kätzchen, stolzen Kater, lustigen Unterhalter, unabhängigen Mitbewohner, liebsten vierbeinigen Freund. Und doch bin ich so froh, dass ich doch noch zu meiner Kamera gegriffen habe und es diese Bilder gibt. Unendlich dankbar. Mir bedeuten sie so viel. Gespürt habe ich an diesem Tag nur noch die Kraftlosigkeit meines Katers, seine nicht mehr existente Lebensfreude, seinen Entschluss zu sterben. Mich hat es emotional belastet, mein Tier leiden zu sehen.


In den letzten Wochen hat er wohl aufgrund seiner Krankheit ein riesiges Verlangen nach Schinken entwickelt, obschon er nie Schinken zu fressen bekommen hatte. Kaum lag Schinken offen auf dem Esstisch, konnte er sich nicht mehr zurückhalten und war wie von der Rolle. Kletterte auf den Tisch (was er nie gemacht hatte, solange wir zuhause waren) und schleckte in einem unbeaufsichtigten Moment schnell den Schinken ab. Deshalb kaufte ich ihm ein ganzes Päckli Schinken, um ihm eine letzte Freude zu machen.


Die Fotos zeigen eine Serie, wie er diesen Schinken gefressen hat. Ich nenne sie nun meine «Schinkenserie». So banal es klingt, so wertvoll sind diese Bilder für mich. Sie sind nicht perfekt fotografiert. Nur auf die Schnelle aufgenommen. Mit Tränen in den Augen. Als ich die Bilder einige Tage nach dem Tod meines Katers angeschaut habe, habe ich etwas Anderes in den Bildern gesehen. Etwas, das mir so gutgetan hat. Ich sehe darin nicht das Leid, sondern wie meine Katze doch noch voller Inbrunst frisst, seine kaum mehr vorhandenen Kraftreserven mobilisiert.


Diese Serie von meinem Kater während seiner letzten Lebensstunden sind für mich ein Beweis dafür, dass Bilder eben mehr sind als einfach Bilder. Sie zeigen mir, dass er in seinen letzten Lebensstunden nicht nur gelitten hat. Da war doch noch ein Funken seiner Lebensfreude da, die ich in meiner Traurigkeit nicht mehr mit meinen eigenen Augen sehen konnte. Die Fotos sind ein kleiner Trost für mich in meiner Trauer um ihn. Die Kraft der Erinnerung in Bildern ist so stark. Deshalb: greift im Alltag immer wieder zu Eurem Handy oder Eurer Kamera und macht Bilder von Euren Herzensmenschen und -tieren, solange Ihr könnt! Sie werden Euch eines Tages die Welt bedeuten.


Vielleicht möchtest Du auch professionelle Erinnerungen in Bildern von Deinem vierbeinigen Liebling? Melde Dich doch gerne hier bei mir!

Fressende Britisch Kurzhaar Katze_natürliche Fotografie Sibylle Oesch Bern
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Fressende Britisch Kurzhaar Katze_natürliche Fotografie Sibylle Oesch Bern
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